Neue EU-Norm für sicheres Babybaden

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Das Baby baden und dabei Sprachen lernen. So könnte man die DIN EN 17072 auf den ersten Blick umschreiben. Die neue EU Norm befasst sich jedoch mit ernsten Inhalten: den Sicherheitsvorgaben bei Badewannen, Gestellen und Badehilfen für Babys und Kleinkinder. Zentrales Element ist ein Warnhinweis in 26 Sprachen, der auch während des Badens gut lesbar sein sollte.

Das nicht ablösbare, deutlich sichtbare Etikett war auf der vergangenen Kind + Jugend bereits auf allen Badewannen von Rotho Babydesign zu sehen. Denn die EU Norm gilt ab sofort. Silvia Emge, Marketingleiterin des deutschen Herstellers, erklärt, was es damit auf sich hat und worauf junge Familien, aber auch der Handel nun achten sollten: „Es gab auch bisher Warnhinweise und Symbole, aber jetzt muss auf jedem Produkt, das in Europa vertrieben wird, in der jeweiligen europäischen Sprachen gewarnt werden. Das ist platztechnisch schon eine kleine Herausforderung. Dazu kommt eine Gebrauchsanweisung, die den Wannen, Gestellen und Badehilfen beiliegen muss. Bei den Hinweisen geht es zum einen darum, dass das Kind im Wasser niemals allein gelassen werden darf. Schon in zwei Zentimeter Wasserhöhe kann ein Baby ertrinken. Dann wird in der neuen Norm vor dem Risiko der Verbrühung in zu heißem Badewasser gewarnt. Und schließlich geht es auch um die Kippsicherheit, die anhand vorgegebener Prüfverfahren durch Prüfinstitute getestet und gewährleistet sein muss.“ Zusätzlich weist die EU Norm darauf hin, dass die Wanne nur mit einem sogenannten Kompatibilitätsprodukt verwendet werden darf – das bedeutet, der passende Badewannenständer muss ebenfalls getestet sein. Was auch heißt, dass die Wanne aus Sicherheitsgründen nicht auf einem Tisch, einer Waschmaschine oder in einer anderen erhöhten Position stehen darf.

Was die Händler beachten müssen

Ein wichtiger Punkt, der auch die Händler betrifft: Diese sind verpflichtet, sowohl stationär als auch online darauf hinzuweisen, welche der angebotenen Bade-Produkte zur gemeinsamen Nutzung geeignet sind. Damit soll vermieden werden, dass Artikel gekauft werden, die nicht zusammenpassen und es dann zu Unfällen kommt. „Alle Warnhinweise müssen für den Verbraucher am POS sofort sichtbar sein. Unter anderem der Hinweis, dass die Wanne auf den Boden oder in die Dusche gestellte werden muss, wenn das Kind alt genug ist, sich allein aufzurichten“, erläutert Silvia Emge weiter. „Dabei macht die Norm keine konkreten Altersangaben.“

Rotho Babydesign sendet Hebammen an Schulen

Um das Thema Babypflege und Sicherheit zu fördern, hat Rotho Babydesign vor einigen Monaten eine Kooperation mit Hebammenschulen gestartet, die bereits Erfolge zeigt. „Babypflege wird im Vergleich zu anderen Themen oft nur gestreift. Stillen, Gesundheit und Ernährung stehen bei der Vermittlung von Fachwissen an erster Stelle.“ Das Unternehmen sendet deshalb ausgewählte Hebammen an mittlerweile sieben Schulen in Deutschland, um angehende Kolleginnen in der Babypflege fit zu machen. Rotho Babydesign spendet dabei die entsprechenden Produkte für den Unterricht. „Mittlerweile haben wir in fast jeder Region ein, zwei Hebammen, die ihr Fachwissen weitergeben und auch bereits entsprechend der neuen EU Norm beraten. Wir möchten hier als Markenhersteller im Bereich Babypflege und Kindersicherheit Aufklärung betreiben. Das sehen wir als Mitglied im Bundesverband Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller e. V. (BDKH) einfach als unsere Aufgabe an.“

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